Auf seinem ordentlichen Parteitag am 17. März hat sich der SPD-Stadtverband Aschaffenburg mit großer Mehrheit gegen den vierspurigen Ausbau der Darmstädter Straße ausgesprochen. Damit zeigt die SPD, dass sie den im Bürgerentscheid von 2014 deutlich gewordenen Bürgerwillen akzeptieren will.
Einleitend hatte der Vorsitzende des Stadtverbands, Dr. Erich Henke, die bisher veröffentlichten Gutachten zur Verkehrssituation auf dieser wichtigen Einfahrtsstraße nach Aschaffenburg vorgestellt. Henke stellte die verschiedenen Ausbaupläne vor, welche z.B. einen Ausbau der Kreuzungen oder einen kompletten mehrspurigen Ausbau vorsehen. Ebenso ging er darauf ein, welche Auswirkungen ein Ausbau der B26 auf die Großostheimer Straße und damit auf die Verkehrsbelastung des Stadtteils Nilkheim hat.
Die anwesenden Delegierten aus den Aschaffenburger Ortsvereinen diskutierten engagiert über die verschiedenen Ansätze für eine Verbesserung der Verkehrssituation. Konsens bestand sehr schnell darin, dass der Hafen dringend ein internes Verkehrskonzept vorlegen muss. Ebenso wurde allgemein eine Anbindung des Hafens an den ÖPNV gefordert, damit die im Hafen Beschäftigten auch mit dem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit fahren können. Die Notwendigkeit des vierspurigen Ausbaus der B26 zwischen B469 und Stadtgrenze, wie er im neuen Bundesverkehrswegeplan vorgesehen ist, wurde allgemein anerkannt.
Vertreterinnen und Vertreter unter anderem aus Nilkheim und Leider sprachen sich gegen eine generelle Ablehnung eines mehrspurigen Ausbaus aus. Mit den Gegner eines solchen Ausbaus stimmten sie allerdings darin überein, dass eine Ertüchtigung der Darmstädter Straße dringend in ein verkehrspolitisches Gesamtkonzept eingebunden werden muss, das auch die regionale Verkehrssituation berücksichtigt.
Anträge wurden vom Vorstand des Stadtverbands sowie vom Ortsverein Stadtmitte gestellt. Nachdem der Ortsverein Stadtmitte seinen Antrag zurückzog, stimmte die große Mehrheit der anwesenden Delegierten nach einer zweieinhalbstündigen Diskussion für den Antrag "Bürgerwillen akzeptieren - Ausbauplanungen der B26 auf vier Spuren endlich stoppen" des Stadtverbandsvorstandes. Dieser sieht eine Ertüchtigung der Kreuzungen Hafen-West und Hafen-Mitte vor, um den Schwerlastverkehr nach Westen abzulenken.
Darüber hinaus einigte sich der Parteitag auf die Einrichtung einer Arbeitsgruppe. In dieser sollen Vertreterinnen und Vertreter der Ortsvereine bisherige und zukünftige Studien auswerten und nach Lösungsvorschlägen suchen. Der Stadtverband will im Herbst dann zu einem umfassenderen Beschluss kommen.