Für eine nachhaltige Verkehrswende in Aschaffenburg möchte die SPD ein E-Scooter Chaos verhindern

14. Januar 2022

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Wer ab und an in einer deutschen Großstadt wie Berlin, Köln oder Frankfurt zu Gast ist, hat es bereits in der Praxis sehen können. Elektrische Tretroller, sog. E-Scooter, stehen im Weg, landen in Flüssen oder stellen eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer*innen dar. Dies soll nun auch in Aschaffenburg zum Alltag werden. Darüber beraten am 18. Januar die Mitglieder des Planungs- und Verkehrssenats des Aschaffenburger Stadtrats.

„Wir lehnen den gewerblichen Verleih von E-Scootern durch private Verleihbetriebe aus sozialen und ökologischen Gründen weiterhin ab!“, stellt Manuel Michniok, Stadtrat im Planungs- und Verkehrssenat und Vorsitzender der SPD Aschaffenburg unmissverständlich klar. „Wie die Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, steigt die Unfallgefahr im Straßenverkehr für alle Verkehrsteilnehmer*innen, sie liegen im Weg herum und landen in Flüssen. Außerdem sind die Arbeitsbedingungen der Menschen die die Roller aufladen müssen inakzeptabel. Diese Position werden wir im Planungs- und Verkehrssenat vertreten“, begründet Manuel Michniok die Position der SPD.

Um auf die geplante Debatte im Stadtrat aufmerksam zu machen, haben die Aschaffenburger Sozialdemokraten eine öffentlichkeitswirksame Aktion auf dem Main durchgeführt. Auf dem Banner ist zu lesen: „E-Scooter-Schrott im Main? Nein!“. „In Städten mit Flussanbindung landen die E-Scooter regelmäßig im Wasser. In Köln liegen über 500 E-Scooter auf dem Grund des Rheins. Das schadet der Umwelt“, begründet Sophie Peter, Vorsitzende der SPD Aschaffenburg, die Aktion. „Der gewerbliche Verleih leistet keinen Beitrag zur Verkehrswende, da dieser weitestgehend Wege ersetzt, die eigentlich zu Fuß zurückgelegt werden würden. Der Autoverkehr wird nicht reduziert. Deshalb lehnen wir das ab“, führt Sophie Peter aus.

Im August letzten Jahres hatte die SPD bereits für Aufregung gesorgt. An einem Infostand in der Steingasse hatten sie Pappattrappen solcher Scooter aufgestellt, um die Reaktionen der Bevölkerung zu ermitteln. Dadurch kamen in einer Petition, welche vor Ort oder online unterzeichnet werden konnte, über 500 Unterschriften zustande.

Um die Verkehrswende sinnvoll zu unterstützen, schlägt die SPD ein stationsbasiertes Verleihmodell für Klapp- und Fahrräder, E-Bikes und E-Scooter in Kombination mit dem Bus vor. In diesem „Kombi-Modell“ könne ein geliehener E-Scooter auch als Ticket für den Bus Anwendung finden. Um allerdings die chaotischen Bedingungen in anderen Städten zu vermeiden, benötige es feste Ladestationen für die E-Scooter. Nur an diesen Stationen sollen die E-Scooter ver- und entliehen werden können. Das sog. „Freefloating-Modell“ müsse abgelehnt werden. Eine Bewegung der Roller solle nur dann möglich sein, wenn diese gerade verliehen sind. Dies sei aber mit den bekannten E-Scooter-Verleihern nicht möglich. Dafür brauche es einen eigenen Aschaffenburger Weg in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken, stellt Manuel Michniok abschließend fest.

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