Mit großem Entsetzen hat die SPD Aschaffenburg auf die Beschädigung von mehreren Stolpersteinen in Aschaffenburg reagiert.
Wie heute am Anne-Frank-Tag bekannt wurde, wurden in der vergangenen Woche im Stadtgebiet mehrere Stolpersteine mit einer unbekannten Flüssigkeit beschädigt. Die beiden Parteivorsitzenden Dr. Sophie Peter und Manuel Michniok zeigten sich geschockt. „Wir verurteilen diese Aktion auf das Schärfste! Die Stolpersteine erinnern an die Opfer des NS-Regimes und an die Verbrechen der Nationalsozialisten. Sie erinnern daran, wo Sinti und Roma, Juden, politisch, religiös und anderweitig Verfolgte gelebt haben, ehe sie von den Nazis verfolgt oder deportiert und ermordet wurden“, erklären die beiden Vorsitzenden.
„Rassismus und Faschismus haben in unserer Stadt keinen Platz! Wir müssen aufpassen, dass dieser nicht wieder salonfähig wird. Gerade verschiedene Aktionen der letzten Wochen wie die Beteiligung rechter und rechtsextremer Gruppen an Demonstrationen in der Stadt haben gezeigt, dass dieses menschenverachtende Gedankengut leider immer noch existiert und eine Bedrohung für unsere Demokratie darstellt“, führt Manuel Michniok weiter aus. Dr. Sophie Peter fordert die „Zivilgesellschaft dazu auf, gegen nationalsozialistisches Gedankengut Gesicht zu zeigen.“ Es müsse aufgeklärt werden, wer hinter dieser Aktion stecke und die Täter dingfest gemacht werden. „Für mich ist das nicht einfach nur Sachbeschädigung, sondern eine Verunglimpfung der Opfer des Nationalsozialismus“.
Das Projekt der Stolpersteine wurde Anfang der 1990er-Jahre von Gunter Demnig in Köln ins Leben gerufen. Sein Ziel war und ist die Aufklärung über die verschiedenen Opfer des Nationalsozialismus, deren Geschichten die heutigen Bewohner der Städte gar nicht mehr kennen. Mit den Stolpersteinen soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wo diese Opfer lebten. Ziel sei, „mit dem Kopf und dem Herzen“ darüber zu „stolpern“.