Sehr geehrte Damen und Herren des Main-Echo,
wir möchten auf Ihre Berichterstattung in der Rubrik „BUMM“ reagieren, in der Sie unsere Abwesenheit zu Beginn der Haupt- und Finanzsenatssitzung vom 9. Oktober 2023 thematisieren.
Diese Rubrik ist für ihren pointierten Stil bekannt: kurz, knackig, gern auch ein bisschen bissig. Wünschenswert wäre aus unserer Sicht, wenn sich die Berichterstattung bei aller gezielten Zuspitzung auf dem Boden der Tatsachen bewegen würde.
Es ist richtig, dass zu Beginn der oben genannten Sitzung nicht alle Stadträtinnen und Stadträte anwesend waren – allerdings unabhängig von ihrem Parteibuch. Die Sitzung begann um 15:30 Uhr, was viele Stadträtinnen und Stadträte aufgrund beruflicher und familiärer Verpflichtungen vor Herausforderungen stellt. Hinzu kamen an diesem Tag erhebliche Verspätungen im öffentlichen Personennahverkehr, von denen nicht nur die SPD betroffen war. Wie im Sitzungsprotokoll festgehalten ist, trafen auch Vertreterinnen und Vertreter anderer Parteien zu spät ein – und zum Teil auch nach dem letzten SPD-Stadtrat. Die AfD-Fraktion fehlte während der gesamten Sitzung. Die Beschlussfähigkeit des Gremiums hing somit nicht allein an der SPD.
Für die SPD können wir darüber hinaus ausschließen, dass eine angebliche Geburtstagsfeier unseres Fraktionsvorsitzenden für die Verspätungen ursächlich war. Eine solche Feier gab es nicht.
Das Stadtratsamt ist ein Ehrenamt. Wir, die Stadträtinnen und Stadträte der SPD, nehmen dieses Ehrenamt und die Verantwortung, die damit einhergeht, sehr ernst. Es ist für uns kein bloßes Hobby. Jede und jeder von uns bereitet sich auf Stadtrats- und Ausschusssitzungen gewissenhaft vor und tut alles, um den Sitzungen persönlich beizuwohnen. Wer einmal einer Stadtratssitzung beigewohnt hat, kann bezeugen, dass insbesondere die gute Vorbereitung nicht in allen Fraktionen zum Standard gehört.
Vor diesem Hintergrund sind wir über Ihren Beitrag vom 11. Oktober enttäuscht und vermissen den gewohnt konstruktiven, offenen Umgang mit Ihnen. Etwaige Unklarheiten hätten sich sehr leicht vor Ort oder durch eine kurze Anfrage klären lassen.
Wir nehmen Kritik ernst und sind offen für konstruktiven Dialog. Allerdings bitten wir um Verständnis für die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, und hoffen auf eine respektvolle, ausgewogene und faire Berichterstattung über unsere ehrenamtliche Tätigkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre SPD-Stadtratsfraktion